Recycling & Rücknahme: Was passiert mit deiner alten Matratze?

Veröffentlicht am 23. April 2025 um 17:20

Jeder von uns kennt’s: Irgendwann ist sie durchgelegen, fleckig oder einfach unbequem geworden — die alte Matratze muss weg. Aber was passiert eigentlich danach? Wird sie recycelt? Kommt sie auf die Müllhalde? Oder gibt’s vielleicht doch noch einen sinnvolleren Weg?


 

Warum das Thema überhaupt wichtig ist

Wenn wir ehrlich sind: Eine Matratze ist kein kleines Teil. Sie ist groß, sperrig und besteht aus verschiedenen Materialien — Schaum, Textilien, Federn, Kleber. Und genau das macht die Entsorgung so kompliziert. Jedes Jahr landen allein in Deutschland mehrere Millionen Matratzen auf dem Müll. Viele davon werden einfach verbrannt, weil das Recycling aufwendig und teuer ist.

Für mich war das ein echter Augenöffner, als ich zum ersten Mal eine alte Matratze entsorgen wollte und gemerkt habe: Da macht sich keiner wirklich Gedanken drum.

 

Welche Möglichkeiten gibt es aktuell?

1. Sperrmüll
Die einfachste, aber leider auch die unsinnigste Lösung: Man bestellt den Sperrmüll und lässt die Matratze abholen. Die landet dann in den allermeisten Fällen in der Müllverbrennungsanlage. Recycling? Fehlanzeige.

2. Wertstoffhof
Etwas besser sieht’s auf dem Wertstoffhof aus. Hier werden die Matratzen zumindest getrennt gesammelt und können unter Umständen recycelt werden — das hängt aber stark von der jeweiligen Kommune ab. Frag am besten vorher nach, ob dein Wertstoffhof Matratzen annimmt und was damit passiert.

3. Rücknahme durch den Händler
Viele Matratzenhändler bieten eine Rücknahme beim Kauf einer neuen Matratze an. Oft gegen Gebühr, aber zumindest weiß man, dass die Matratze fachgerecht entsorgt oder recycelt wird.

Wie funktioniert Matratzen-Recycling überhaupt?

Beim Recycling wird die Matratze in ihre Einzelteile zerlegt:

  • Textilien und Bezüge werden recycelt oder als Ersatzbrennstoff genutzt.

  • Metallfedern können eingeschmolzen und wiederverwertet werden.

  • Schaumstoffe werden zerkleinert und für neue Produkte wie Teppichunterlagen oder Dämmstoffe verwendet.

Das Problem: Viele Matratzen bestehen aus verklebten Schichten, die nur schwer voneinander zu trennen sind. Hier liegt das größte Hindernis beim Recycling.

Schaumstoff bekommt ein zweites Leben

Was mich besonders freut: Es gibt Unternehmen, die den Schaumstoff aus alten Matratzen weiterverwerten. Zum Beispiel stellt das Münchner Start-up hejhej-mats Yogamatten aus recyceltem Schaumstoff her. Diese Matten sind nicht nur nachhaltig produziert, sondern können am Ende ihrer Lebensdauer wieder recycelt werden – ein echter Closed-Loop-Ansatz.

Auch in der Bauindustrie findet der recycelte Schaumstoff Verwendung. Er wird beispielsweise als Trittschalldämmung oder Wärmeisolator eingesetzt. 

Fazit

Das Thema Matratzen-Recycling steckt noch in den Kinderschuhen — aber es bewegt sich was. Immer mehr Hersteller und Händler nehmen Matratzen zurück und denken darüber nach, wie sich die Materialien wiederverwenden lassen.

Bis dahin mein Tipp: Frag beim Kauf immer nach einer Rücknahmemöglichkeit und bring deine alte Matratze lieber zum Wertstoffhof als zum Sperrmüll. Es kostet dich fünf Minuten mehr, macht aber für die Umwelt einen Unterschied.