Hilft ein Verdunkelungsvorhang wirklich beim Schlafen? Das sagt die Wissenschaft

Veröffentlicht am 16. Januar 2025 um 12:47

Guter Schlaf ist entscheidend für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Viele Menschen suchen nach Möglichkeiten, ihre Schlafqualität zu verbessern — von der perfekten Matratze bis zur optimalen Raumtemperatur. Ein Thema, das dabei immer wieder genannt wird: Verdunkelungsvorhänge. Doch helfen diese wirklich, besser zu schlafen? Ein Blick auf die Fakten.

Was sind Verdunkelungsvorhänge?

Verdunkelungsvorhänge, auch Blackout-Vorhänge genannt, bestehen aus speziellen, lichtundurchlässigen Stoffen. Sie sollen verhindern, dass Tages- oder Straßenlicht ins Schlafzimmer dringt und so eine möglichst dunkle Schlafumgebung schaffen.

Warum Dunkelheit für den Schlaf wichtig ist

Unser Körper folgt einem natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus, der sogenannten inneren Uhr. Der Hormonspiegel von Melatonin — dem „Schlafhormon“ — steigt bei Dunkelheit an und bereitet den Körper auf den Schlaf vor. Licht hingegen, vor allem künstliches oder blaues Licht, hemmt die Melatoninproduktion und signalisiert dem Körper, wach zu bleiben.

Bereits geringe Lichtquellen wie Straßenlaternen, Werbungstafeln oder das Licht von Elektrogeräten können diesen Rhythmus stören und das Einschlafen oder den Tiefschlaf beeinträchtigen.

Was sagt die Wissenschaft?

Mehrere Studien belegen den Einfluss von Licht auf die Schlafqualität:

  • Eine Untersuchung der Stanford University zeigte, dass selbst schwaches Umgebungslicht die Einschlafzeit verlängern und die Schlafqualität mindern kann.

  • Forscher der University of Oxford fanden heraus, dass Menschen, die in dunklen Schlafzimmern schliefen, seltener unter Schlafproblemen litten und einen gleichmäßigeren Schlafrhythmus hatten.

  • Eine Studie aus Südkorea kam zu dem Ergebnis, dass Verdunkelungsvorhänge den Melatoninspiegel deutlich stabilisieren können — vor allem in städtischen Gegenden mit hoher Lichtverschmutzung.

Für wen sind Verdunkelungsvorhänge sinnvoll?

  • Schichtarbeiter:innen, die tagsüber schlafen müssen

  • Menschen, die in hell erleuchteten Gegenden wohnen

  • Eltern von Kleinkindern, um ein ruhigeres Einschlafumfeld zu schaffen

  • Alle, die sehr lichtempfindlich sind und bereits auf geringe Helligkeit reagieren

Was du bei der Auswahl beachten solltest

Nicht jeder Vorhang dunkelt gleich gut ab. Achte darauf, dass:

  • der Stoff vollständig lichtundurchlässig ist

  • der Vorhang über die Fensterrahmen hinaus reicht

  • möglichst keine Lichtspalten entstehen

Kombiniert mit einer angenehmen Raumtemperatur, einer guten Matratze und wenig Lärm lassen sich so die besten Voraussetzungen für erholsamen Schlaf schaffen.

Fazit

Die Wissenschaft ist sich einig: Verdunkelungsvorhänge können die Schlafqualität spürbar verbessern — vor allem in Umgebungen mit viel künstlichem Licht. Sie fördern die Melatoninproduktion, verkürzen die Einschlafzeit und sorgen für einen tieferen, gleichmäßigeren Schlaf. Wer also häufig schlecht schläft oder in einer hellen Umgebung wohnt, sollte einen Versuch wagen.